15. Mai 2024 – Eine andere Wohnungspolitik machen

Pressemitteilung | Flüchtlingsrat Mainz stellt Positionspapier vor

Mainz. „Allzu häufig wird die Wohnungsmisere auf den Zuzug von Geflüchteten zurückgeführt. Dabei ist die verfehlte Wohnungspolitik der letzten Jahrzehnte die Hauptursache“, sagte Roland Graßhoff bei der Vorstellung des Positionspapiers „Eine andere Wohnungspolitik ist machbar“, am Mittwoch, den 15. Mai, um 11 Uhr im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV), Albert-Schweitzer-Straße 113-115 in Mainz.

Der Flüchtlingsrat Mainz fordert ein Umsteuern, damit Menschen mit geringerem Einkommen, Bürgergeldbeziehende, Geflüchtete und Obdachlose in Mainz bleiben oder nach Mainz ziehen können. „Wir wollen in einer Stadt leben, die Wohnraum für alle zur Verfügung stellt. Dafür sollen Grundstücke mit und ohne Wohnbebauung mit einem städtischen 80-Millionen Euro-Programm erworben und der Wohnbau zur Verfügung gestellt werden, damit Geschosswohnungsbau mit gleichbleibenden, für die Instandhaltung, Sanierung auskömmlichen Mieten aber ohne Gewinnabflüsse realisiert werden“, so Graßhoff. Andreas Blum vom Katzenberg-Treff der Diakonie informierte über die Situation am Nelkenweg in Finthen und hofft: „Es wäre nicht nur ein wichtiges Zeichen, sondern würde den Mieter:innen sehr helfen, wenn die Stadt bzw. die Wohnbau Mainz GmbH, die von der Immobiliengesellschaft vernachlässigte Wohnanlage Nelkenweg 8-14 in Finthen zu einem realistischen Preis erwerben bzw. übernehmen würde.“

„Die bisherige Wohnbauförderung ist in einer Sackgasse. Wir brauchen ein neues Modell um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, sagte Friedrich Vetter und stellte das Sonderprojekt für dauerhaft preisgünstige Wohnungen im Preissegment von 7 bis 8 € pro qm vor. Dafür soll die Stadt Mainz 150 Millionen € in einen Fonds allein für solche Wohnungen investieren. Zur Finanzierung sollten die 150 Millionen € auf drei Jahre (2024 bis 2026 in den Schritten 60/60/30) verteilt werden. Die Einnahmen, die durch die Vermietung der Wohnungen erzielt werden, müssen für Instandhaltungs- und Investitionsrücklagen, Zins und Tilgung etwa erforderlicher Baudarlehen sowie laufende Kosten verausgabt werden. Mit der Summe von 150 Millionen € könnten von der Wohnbau in den nächsten fünf Jahren 500 bis 800 Wohnungen gebaut und wie beschrieben dauerhaft ohne auslaufende Belegungsbindungen vermietet werden.

„Die erforderliche Finanzierung für 2024 und die Folgejahre soll aus der Rückkehr der Gewerbesteuer auf 425 Hebesatzpunkte, statt aktuell 310 Hebesatzpunkten aufgrund der Biontech Milliarden, und aus Rücklagen, die mit den Biontech-Geldern angelegt wurden, bereitgestellt werden“, ergänzte Axel Geerlings-Diel. Aufgrund ihrer sozialen Verantwortung in der Stadt Mainz dürften die Gewerbesteuer zahlenden Unternehmen und Firmen damit einverstanden sein, dass in Mainz ein ähnlicher Hebesatz wie in anderen Städten im Rhein-Main-Gebiet gilt.

Weitere Forderungen sind: Die Anzahl der Sozialwohnungen nach dem 1. Förderweg, für die ein Wohnberechtigungsschein notwendig ist, muss genannt werden. Bei Neubauprojekten von privaten Bauträgern soll ein Anteil von 40% Sozialwohnungen (1. Förderweg) und 40 % Wohnungen im 2. Förderweg vereinbart werden. Wohnungen der Wohnbau müssen nach dem Auslaufen der Belegungsbindungen sozialverträglich weitervermietet werden. Die Gewinnausschüttung der Wohnbau soll eingestellt und das Geld in die Stabilisierung der Mieten und die Absicherung von neuen Sozialwohnungen investiert werden. Die Zweckentfremdungssatzung soll effektiver umgesetzt werden. Alle Forderungen des Positionspapier finden Sie auf der Internetseite des Flüchtlingsrats Mainz: https://fluechtlingsrat-mainz.de/april-2024-eine-andere-wohnungspolitik-ist-machbar

April 2024 – Eine andere Wohnungspolitik ist machbar

Positionspapier des Mainzer Flüchtlingsrats.

In Mainz steigen die Mieten ständig. Mainz gehört zu den teuersten Städten der Bundesrepublik und die Erweiterung als Biotechnologiestandort wird ohne Zweifel dazu führen, dass sich die Wohnungsmarktlage durch Zuzug von Gutverdienenden weiter verschärft. Für diesen Personenkreis ist u. a. mit der Luxusbebauung im Winter- und Zollhafen sowie in den Gonsbachterrassen schon genug getan worden.

Als absolut vorrangiges Ziel soll die Wohnungspolitik dazu beitragen, dass es Menschen mit geringerem Einkommen, Bürgergeldbeziehenden, Geflüchteten und Obdachlosen ermöglicht wird, in Mainz zu bleiben oder nach Mainz zu ziehen. Wir wollen in einer Stadt leben, die Wohnraum für alle zur Verfügung stellt.

6. Dezember 2023 – 75 Jahre Tag der Menschenrechte

Mittwoch. den 6. Dezember 2023 um 10.30 Uhr

In den Räumen der IBO
(Ökumenische Flüchtlingshilfe Oberstadt
Berliner Str. 39 a, 55131 Mainz

Wir fragen inwieweit die allgemein formulierten Menschenrechte in der Stadt Mainz beachtet werden:

  • Das Recht auf Gesundheit
  • Das Recht auf Bildung
  • das Recht auf Arbeit
  • das Recht auf Asyl
  • das Recht auf Wohnen

Wir freuen uns, wenn Sie am Mittwoch, den 6. Dezember kommen, mit uns nachdenken über die Menschenrechte und davon am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte berichten.

Friedrich Vetter, friedrichvetter@gmx.de, Tel. 0176 4322 4700

18. Oktober 2023 – Journal Lokal: Forderungen für Flüchtlinge

Beitrag in Journal Lokal: Zu Essen und Trinken lud der Flüchtlingsrat Mainz am 29. September zum Meeting „An unserem Tisch ist Platz für Alle“ ein.

Beitrag in Journal Lokal

MAINZ – Zu Essen und Trinken lud der Flüchtlingsrat Mainz zum Meeting „An unserem Tisch ist Platz für Alle“ ein. Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch (SPD) nahm an der Veranstaltung teil und hat für die Landeshauptstadt Mainz argumentiert. (…)

https://journal-lokal.de/forderungen-fuer-fluechtlinge/

Tag des Flüchtlings am 29. September 2023

An unserem Tisch ist Platz für Alle.

Der Flüchtlingsrat Mainz fordert in der aktuellen Situation (September 2023):

Eine Integrationsinitiative statt Abschiebung

Denn:
Um unseren Wohlstand zu erhalten brauchen wir Zuwanderung – 400 000 Personen jährlich!

(Da ca. 1 Million Menschen aus Deutschland in einem Jahr wegziehen, müssen über 1 Million Menschen kommen, um unseren Wohlstand zu erhalten!)

Es ist inhuman und schadet uns allen gleichzeitig Menschen abzuschieben, die Deutsch gelernt haben und arbeiten.

Statt Mauern an den EU Grenzen legale Wege in die EU

Statt Klagen über den allgemeinen Mangel an Wohnraum ein Sofortprogramm zum Schaffen von bezahlbaren Wohnungen

Denn:
Mainz hat viele Millionen EUR an Steuern erhalten davon muss ein Teil (wir fordern 150 Millionen EUR) zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Mainz eingesetzt werden. Wohnraum der dauerhaft (nicht nur auf eine bestimmte Zeit begrenzt) im unteren Medianbereich vermietet wird.

Denn:
Was in der Stadt Wien möglich ist, muss auch in der Stadt Mainz gehen.
Die Stadt Mainz ist nicht dümmer als die Stadt Wien.

Flüchtlinge kommen um ihr Leben zu retten

Denn:
In ihrer Heimat ist Krieg: Ukraine, Syrien und Sudan zum Beispiel
Sie werden verfolgt: Afghanistan zum Beispiel
Sie fliehen vor Diktatoren: Putin zum Beispiel

Tag des Flüchtlings am 29. September 2023

An unserem Tisch ist Platz für Alle. Der Flüchtlingsrat in Mainz lädt ein mit uns zu essen und zu trinken am Tag des Flüchtlings, Freitag, den 29. September 2023 von 11.00 Uhr bis 13.30 Uhr Platz an der Römerpassage Ecke Emmeranstraße.

An unserem Tisch ist Platz für Alle

Der Flüchtlingsrat in Mainz lädt ein mit uns zu essen und zu trinken am:

Tag des Flüchtlings
Freitag, den 29. September 2023 von 11.00 Uhr bis 13.30 Uhr
Platz an der Römerpassage Ecke Emmeranstraße

Unter dem Motto: An unserem Tisch ist Platz für Alle

Die Gemeinschaft an einem Tisch ist ein Zeichen für eine weltoffene, liberale Stadt. Der Tisch ist ein Zeichen für die Bereitschaft verfolgten Mensch Schutz zu bieten und Flüchtlinge willkommen zu heißen.

Die Stadt Mainz hat am 17.4.2019 beschlossen dem Bündnis „Sichere Hafen“ beizutreten

In diesem Jahr fragen wir nach:

  • Was hat die Stadt bisher unternommen um Flüchtlingen Schutz zu bieten?
  • Was hat die Stadt Mainz unternommen, damit schutzsuchende Menschen auf legalen Wegen nach Mainz kommen können?
  • Ist die Stadt Mainz bereit öffentlich zu werben dafür, dass die Stadt von den 100 Millionen Flüchtlinge auf der Welt, in Mainz einen angemessenen Teil aufnehmen will?
  • Ist die Stadt Mainz bereit ein Sonderprogramm aufzulegen um Wohnraum zu schaffen für Personen mit niedrigem Einkommen und für Flüchtlinge?
  • Ist die Stadt Mainz bereit, das Land Rheinland Pfalz zu bitten, ein Landesaufnahmeprogramm zu beschließen?

Wir freuen uns, wenn Sie am Freitag kommen (wenn vielleicht auch nur ganz kurz), sich für Flüchtlinge engagieren und eine Kleinigkeit mit uns essen und trinken unter dem Motto:

An unserem Tisch ist Platz für Alle